Traumatisierung & Traumafolgen
Gewalt macht krank, körperlich und seelisch

  • Bei seelischen Folgen sprechen wir auch von Traumatisierung oder Traumafolgen.
  • Ein Trauma bezeichnet eine überwältigende Bedrohung, die wir nicht mit unseren Möglichkeiten bewältigen können. Sie geht einher mit der Erfahrung extremer Angst, Ausweglosigkeit und Unmöglichkeit des Kampfes oder der Flucht. Das kann beispielsweise auch bei einer Naturkatastrophe sein.
  • Gravierender sind jedoch eine oder mehrere traumatische Erfahrungen, die von einem anderen Menschen oder von Menschengruppen ausgehen.
  • Traumatische Erfahrungen können das Vertrauen in sich selbst und in Beziehungen zu anderen Menschen beeinträchtigen.
  • Manche traumatisierten Menschen fühlen sich häufig traurig oder energielos oder erleben sich als angespannt, reizbar oder aggressiv. Sie haben Ängste oder Schuldgefühle oder können gar nichts mehr fühlen. Möglicherweise können sie schlecht schlafen, haben Alpträume oder werden von dem Erlebten „verfolgt“, sehen immer wieder die Bilder davon vor sich. Manche neigen dazu, aus dem Körper auszusteigen, neben sich zu stehen.
  • Traumatisierte Menschen reagieren auf bestimmte Auslöser (Trigger), die in irgendeiner Weise (z. B. Geräusche, Stimmungen anderer Menschen, Gerüche, Kontaktsituationen) an Erfahrungen der ursprünglichen Gewaltsituationen erinnern. Das kann heftige Gefühle auslösen oder das Erleben von Erstarrung. 
  • Manche betroffenen Menschen versuchen, sich selbst zu beruhigen mit Suchtmitteln, wie Alkohol, Drogen, Beruhigungsmitteln oder indem sie sich ablenken durch Arbeitssucht, Fernsehsucht oder anderes Suchtverhalten.

Was hilft bei einem Trauma?

  • Im Bereich der fachlichen Hilfen hat sich Traumaberatung und Traumatherapie bewährt.
  • In der Frauenberatungsstelle bieten wir Traumaberatung an.
  • Hier geht es zunächst darum, dass traumatisierte Frauen und Mädchen ihre Gedanken, Gefühle und ihr Verhalten verstehen lernen. Es geht um äußere und innere Stabilisierung.
  • Äußerliche Stabilisierung bedeutet, eine Lebensperspektive zu entwickeln, die frei von Gewalt in der Beziehung ist. In manchen Fällen geht es zunächst um Schritte, die eigene Existenz zu sichern und sich für die Alltagsbewältigung fachliche Information und Unterstützung zu suchen.
  • Innere Stabilität ist die Wiederentdeckung der eigenen Fähigkeiten, das Vertrauen in die eigene Entwicklung und der Mut für heilsame Schritte. Dabei können folgende Fragen ein Leitfaden sein:
    • Was denke ich? 
    • Was nehme ich wahr? 
    • Was fühle ich?
    • Was brauche ich?